Bis vor einigen Jahren zählte im Betrieb eines Heizsystems ausschließlich, dass jeder Raum des zu beheizenden Gebäudes warm genug für die Nutzer:innen wurde. Mittlerweile steht bei vielen Gebäudebetreibern Energieeffizienz jedoch ganz oben auf der Zukunftsagenda – in neuen Gebäuden werden daher anspruchsvolle Energiekonzepte mit Flächenheizungen, Wärmepumpen und komplexer Gebäudeleittechnik verbaut. Doch bis in jedem Gebäude ein klimafreundliches Heizsystem verbaut ist, werden noch einige Jahrzehnte vergehen. Veraltete Kesselanlagen im Bestand halten sich bisher hartnäckig und laufen in aller Regel noch ohne Fernüberwachung.
Aufwändige Behebung von Zwischenfällen bei Heizungsproblemen
Tritt ein Zwischenfall in einem solchen Heizsystem auf, wird eine Prozesskette in Gang gesetzt:
- Der Gebäudenutzer beschwert sich beim Hausmeister bzw. bei der Hausverwaltung über zu niedrige Temperaturen oder – gerne auch unabhängig von der Raumtemperatur – kalte Heizkörper
- Die Hausverwaltung organisiert den eigenen Notdienst oder einen Vertragshandwerker, der sich vertraglich verpflichtet hat, innerhalb einer gewissen Zeitspanne vor Ort zu sein
- Im Heizungsraum wird dann mit Blick auf die vorhandenen Thermometer und Druckmesser versucht, den Fehler zu finden. Im Zweifelsfall wird erstmal alles auf Volllast gestellt bzw. auf ein anderes Gewerk verwiesen
- Sollte die Änderung der Einstellung auf Volllast Erfolg haben, wird diese häufig einfach undokumentiert beibehalten, sodass die Regelung der meisten Heizsysteme über Jahre von der eigentlich angedachten Fahrweise abweicht und damit völlig ineffizient läuft.
- Mit An- und Abfahrtspauschale stehen dann unabhängig vom Erfolg der Maßnahme nicht weniger als 200 EUR auf der Rechnung, wenn nicht sogar Pumpen oder Mischer ausgetauscht werden, von denen man vermutet, dass sie für den Fehler verantwortlich sein könnten.
Auch die Überwachung kleinerer Systeme bietet Vorteile
Die Vorteile einer Gebäudeleittechnik auch bei kleineren Anlagen liegen auf der Hand: Ausfälle des Gesamtsystems oder einzelner Teilsysteme werden bemerkt, bevor das Gebäude auskühlt und es Beschwerden von den Nutzern gibt. Mit einer intelligenten Datenauswertung kann der Fehler häufig bereits aus der Ferne lokalisiert, bei einer Möglichkeit zur Fernbedienung ggf. sogar vorläufig behoben werden. Die Fahrweise des Heizsystems kann aus der Ferne überwacht und optimiert und so die Energieeffizienz des Systems gesteigert werden. Nicht zuletzt stehen die Verbrauchsdaten bspw. für ein Energiemonitoring im Rahmen eines Energiemanagementsystems zur Verfügung. Doch die Entscheidung für oder gegen eine Gebäudeleittechnik ist immer auch eine Kosten-Nutzen Abwägung. Aktuell stehen hier verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:
Installation einer komplexen Gebäudeleittechnik:
Auf dem Markt für Gebäudeleittechnik tummeln sich große Konzerne mit ausgereiften Systemen und einem riesigen Funktionsumfang. Der Aufwand für Schaltschrank, Internetanschluss und die Programmierung der Sensorik steht jedoch bei kleineren Heizsystemen häufig nicht im Verhältnis zu der tatsächlich benötigten Funktionsumfang. Auch begibt man sich in das Universum eines proprietären Anbieters, aus dem man später schwer wieder herauskommt. Im Ergebnis müssen für die Fernüberwachung des Heizsystems sowie die Auslesung und Digitalisierung der Zählerwerte schnell mittlere 5-stellige Summen + Lizenzgebühren einkalkuliert werden.
Nutzung von herstellereigenen Lösungen:
Einige der moderneren Hersteller von Heizsystemen bieten mittlerweile einen Zugriff auf den Heizkessel über eigens programmierte Internetplattformen an. Hier kann dann der Kessel überwacht und ferngesteuert werden, Störmeldungen werden aufgenommen und können per Mail oder SMS weitergeleitet werden. Da jeder Hersteller sein eigenes Portal hat, müssen jedoch entweder die verantwortlichen Personen mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Log-Ins und User-Interfaces hantieren oder aber es müssten flächendeckend Anlagen des gleichen Herstellers verbaut werden. Auch ist die Funktionalität auf den Kessel beschränkt. Weitere Daten, beispielsweise von zusätzlichen Temperatur- oder Druckfühler können nicht genutzt werden, was hinter dem Kessel geschieht bleibt im Dunkeln. Davon abgesehen bietet dies naturgemäß keine Lösung für Bestandssysteme mit älteren Anlagen.
Plug-and-Play IoT Lösungen:
Mit der perto smart-pumps Plattform haben wir eine unkomplizierte, kostengünstige und herstellerunabhängige Gebäudeleittechnik für die Fernüberwachung von Heizsystemen entwickelt. Statt eines Schaltschrankes wird lediglich ein Gateway in der Größe eines Taschenbuches benötigt. Neben den Heizungspumpen als Herzstück des Systems kann individuelle Standard-Hardware wie bspw. Temperatur-, Druck- und Luftqualitätsfühler verschiedener Hersteller implementiert werden, da wir ein offenes und weitverbreitetes Protokoll zur Datenübertragung nutzen. Über die moderne Websoftware kann unkompliziert mit jedem Browser aus der Ferne auf die Gebäudeleittechnik zugegriffen werden. Trotz der großen Möglichkeiten zur Individualisierung versprechen wir Ihnen, dass wir Ihr Heizsystem innerhalb eines Tages online bringen – inklusive Installation der Hardware. In Kombination mit weiteren smarten Lösungen für Energieeffizienz, lassen sich so mit niedrigen Investitionen bereits signifikante Einsparungen erzielen.